Guten Tag!
Schön, dass Sie den Weg hierher gefunden haben. Ich nehme an, Sie haben den Wink mit dem Zaunpfahl längst erkannt. Und wenn nicht, Sie werden auf jeden Fall in folgendem Absatz darüber aufgeklärt.
Gewöhnlich übergehe ich Stellenanzeigen, deren Titel wiederspiegeln, dass der oder die Ersteller*in davon ausgeht, man meine damit ja alle Geschlechter. Und nein, das obgligatorische „(m/w/d)“, welches gerne pflichtbewusst als Freischein-Etikett hinten dran gesetzt wird, macht die Sache nicht besser. Diese Maskulinisierung mutet gerade im Berufsbild Sekretariat etwas merkwürdig an, da es sich um ein ausgerechnet vorwiegend durch Frauen besetztes Arbeitsgebiet handelt. In den betreffenden Anzeigen ist also konkret ausschließlich von einem „Sekretär“ die Rede (und nicht etwa sowas wie Mitarbeit im Sekretariat oder dergleichen). In erster Linie lässt mich das vermuten, dass das betreffende Unternehmen die freie Stelle lieber mit einem männlichen Arbeitnehmer besetzen möchte. Aus Gründen, die von außen betrachtet nachvollziehbar sind. Z.B. potentielle Mutterschaft oder Zickenkrieg-Terror oder Telefon-Tratschweiber 😉 Aber ich denke, was dann doch etwas realistischer ist, ist dass dem Unternehmen die geschlechterunabhängige Adressierung weniger wichtig ist, was im Grunde sehr schade ist, wenn man bedenkt, dass wir 2023 haben, und nicht etwa die Aera der Industrialisierung, als Frauen in Beruf und Alltag kaum oder keine Wertschätzung erahren haben und von Diversität noch überhaupt keine Rede war. Gleichberechtigung ist eine der großen Errungenschaften am Ende des 20. Jahrhunderts. Und ich kann nur sagen: Gottseidank, dass nicht nur Frauen, sondern auch Menschen mit anderen Geschlechteridentitäten immer mehr Gehör finden und integriert werden. Daher fällt es umso mehr auf, wenn einmal nicht darauf geachtet wird – wie eben in Ihrer Stellenanzeige. Und meine Kritik hat in diesem spezielen Falle nicht einmal etwas mit dem Gendersternchen zu tun, sondern bezieht sich rein auf die einseitige maskuline Adressierung. Denn damit schließen Sie 50% der potentiell in Frage kommenden Kandidat*innen aus, denen sie indirekt suggerieren: „Ihr seid bei uns nicht willkommen!“
Nun liegt es ganz bei Ihnen, ob Sie mich trotz oder gerade wegen meiner mehr oder weniger direkten Kritik kennen lernen möchten und mir die Beweggründe, weshalb ich mich gerade bei Ihrem Unternehmen bewerbe, entlocken wollen.
Wenn dem so ist, nehmen Sie gerne Kontakt mit mir auf unter einer dieser Möglichkeiten:
dorinakob@gmail.com
0176 20159017
Ich freue mich auf jeden Fall von Ihnen zu hören.
Freundliche Grüße
Dorina Kob